Dienstag, 15. Februar 2022

 

Geräteintegrierter Brandschutz


A: Mini-Feuerlöscher in elektrischen Geräten: Löschen ohne Zeitverlust

 

Geräteintegrierter Brandschutz in Elektronik

B: Mini-Feuerlöscher löschen, bevor es richtig brennt

 

Geräteintegrierter Brandschutz

C: Elektronik als Betriebsrisiko: Mini-Feuerlöscher verhindern Großbrände

 

Jede fünfte Minute brennt es in einem deutschen Unternehmen – eine Gefahr für Leben und Existenz, denn was als kleiner Elektrobrand im Schaltschrank beginnt, kann sich schnell zum Großbrand ausweiten.

 

Elektrizität ist hierzulande für jeden dritten Brand verantwortlich (Brandschadensstatistik des Instituts für Schadensforschung). Wenn elektrische Geräte ständig unter Spannung stehen, dann kann bereits eine fehlerhafte Steckerverbindung zur Brandursache werden. Hersteller können ihre Geräte gegen solche externen Fehlerquellen kaum absichern. In der Industrie sind es vor allem Schaltschänke und elektrische Anlagen, die deshalb ein unkalkulierbares Sicherheitsrisiko darstellen. Sie befinden sich häufig in unzugänglichen oder sensiblen Bereichen – wenn es hier brennt, gefährdet das nicht nur das Leben der Menschen vor Ort, sondern auch die Existenz des betroffenen Unternehmens. Sachschäden, Reparaturarbeiten und betriebliche Ausfälle können erhebliche Kosten verursachen, viele Betriebe müssen nach einem Elektrobrand dauerhaft schließen.

 

Elektrobrände löschen, bevor sie sich ausbreiten

 

Elektrobrände beginnen oft innerhalb eines Geräts und werden erst entdeckt, wenn sie schon auf die Umgebung übergegriffen haben. Würden sie bereits in der Entstehungsphase detektiert und direkt am Ursprungsort gelöscht werden, könnten viele Großbrände verhindert werden. Hier setzt der geräteintegrierte Brandschutz an: Mini-Feuerlöscheinheiten schützen dort vor Schäden, wo das Brandrisiko am größten ist – im Gerät selbst. Sie benötigen nur geringe Löschmittelmengen und können deshalb problemlos in elektrischen Anlagen und Schaltschränken verbaut werden. Hier erkennen und löschen sie entstehende Elektrobrände, noch bevor diese sich über das Gerät hinaus ausbreiten können. Eine Innovation, mit der die Brandlast stark verringert und Folgeschäden so gering wie möglich gehalten werden können.

 

Automatische Miniatur-Feuerlösch-Einheit (AMFE)

 

Die AMFE („Automatische Miniatur-Feuerlösch-Einheit“) ist ein autarkes, thermisch auslösendes Feuerlöschsystem. Es besteht aus einem Löschmittelzylinder mit Auslösekopf und einer thermosensitiven Glasampulle, wie sie auch in Sprinkleranlagen zu finden ist. Wenn eine definierte Aktivierungstemperatur überschritten wird, platzt die Ampulle automatisch und aktiviert damit einen Federmechanismus, der den Zylinder mit der Löschflüssigkeit (NOVEC) öffnet. Die Löschflüssigkeit wird freisetzt und löscht den Brand zuverlässig in seiner Entstehungsphase, sozusagen von innen heraus. Oft bleibt der Schaden nicht nur auf das Gerät, sondern sogar auf einzelne Bauteile beschränkt, denn die ungiftige, nicht-korrosive und nicht-leitende Flüssigkeit hinterlässt keinerlei Rückstände in der Elektronik. So können kostspielige Betriebsunterbrechungen vermieden werden.

 

Es gibt drei Produktvarianten: AMFE, S-AMFE und R-AMFE. Die Standardversion der AMFE kann besonders einfach in bestehenden Anlagen nachgerüstet werden und schützt sofort – ohne aufwendige Verkabelung oder Auslösemechanismen. Die Aktivierungstemperatur der Ampulle kann in weiten Bereichen frei gewählt werden.

 

 

Die S-AMFE ist eine erweiterte Version der AMFE. Hier ermöglichen zwei Kontakte zusätzlich die Übertragung eines elektrischen Signals (Flachstecker, 6,3 x 0,3 mm nach Industriestandard), denn die zu schützenden Geräte können während des Betriebs oft nicht eingesehen werden. Statt der Standardampulle wird in der S-AMFE deshalb eine Ampulle mit elektrisch-leitender Beschichtung verwendet. So kann über das Glas ein Niederspannungssignal übertragen werden und die S-AMFE funktioniert wie ein elektrischer Öffner („normally-closed“). Betreiber einer Anlage können die Auslösung der Löscheinheit von außen abfragen oder sie direkt an die Brandmelderzentrale (BMZ) anschließen.


Die R-AMFE ermöglicht außerdem die aktive Auslösung der Löscheinheit von außen. Zusätzlich zur Standardaktivierung durch Wärme kann sie an jedes externe Gerät angeschlossen werden, das den notwendigen Auslösestrom liefert. Somit kann der Löschprozess auch unabhängig von der Temperatur im Gerät aktiviert werden, beispielsweise durch einen Rauchmelder, einen einfachen Schalter oder eine programmierbare Logiksteuerung (SPS). Es ist außerdem möglich, die Glasampulle mit dem Aktivierungsstrom gezielt bis zur Auslösetemperatur zu erhitzen. Wenn sie platzt, unterbricht sie dauerhaft die elektrische Verbindung - so lässt sich überprüfen, ob die Aktivierung gelungen ist. Trotzdem gilt zu jedem Zeitpunkt: Wenn die Aktivierungstemperatur überschritten wird, löst die R-AMFE automatisch aus – auch ohne externes elektrisches Aktivierungssignal. So sind die Geräte doppelt abgesichert.

 

 

 

Mini-Feuerlöscher im Einsatz

 

Erst letztes Jahr zeigte sich in einem Wasserversorgungswerk eindrucksvoll, wie wichtig es ist, mit geräteintegriertem Brandschutz vorzusorgen. Ein Überdrückschalter geriet in Brand – eine kritische Situation, denn eine Ausbreitung des Feuers hätte den Ausfall der Anlage und Einschränkungen in der Trinkwasserversorgung zur Folge haben können. Zum Glück waren erst wenige Wochen zuvor automatische Mini-Löscheinheiten von Multicomsystem in den Schaltschränken der Pumpstation installiert worden. Die AMFE detektierte den Entstehungsbrand frühzeitig und löschte ihn innerhalb des Geräts. Ein integrierter Rauchmelder hatte den Löschvorgang über einen potentialfreien Begleitkontakt ausgelöst. Über ein Koppelrelais wurde die Stromversorgung aus und die optische und akustische Signalisierung an der Pumpenstation eingeschaltet. Zeitgleich wurde die örtliche Feuerwehr automatisch alarmiert und die Auslösung der Löschanlage dem Technikteam der Wasserwerke gemeldet. So konnten größere Schäden verhindert werden und die Trinkwasserversorgung war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Ein Fall, der zeigt, dass sich vorausschauendes und proaktives Risikomanagement lohnt. Schon jetzt hat sich die Nachrüstung mit der AMFE für die Wasserwerke wirtschaftlich bezahlt gemacht. Sie haben durch ihr engagiertes Vorangehen bewiesen, dass ihnen das Wohl ihrer Mitarbeiter*innen und Kund*innen am Herzen liegt.

Unabhängige Prüfanstalten wie der TÜV, die MPA oder der VdS haben bestätigt, dass fachgerecht verbaute integrierte Brandschutzlösungen wie die AMFE Unternehmen gegen das Brandrisiko, das von elektrischen Geräten ausgeht, zuverlässig schützen können. Brände werden dort gelöscht, wo sie entstehen- so bleiben die Schäden auf das betroffene Gerät beschränkt, die Folgekosten werden verringert und Betriebsausfälle vermieden.


 

 

Sprechen Sie uns gerne an

 

Sie interessieren sich für die automatische Mini-Feuerlöscheinheit (AMFE), möchten mehr über die Technik und Anwendung von geräteintegriertem Brandschutz erfahren oder einen Termin zur Besichtigung und Bemusterung vereinbaren?

 

Bernhard Goßen von Multicomsystem beantwortet Ihre Fragen gerne persönlich.

Schreiben Sie einfach eine Nachricht an b.gossen@multicomsystem.de

oder rufen Sie an unter 0211 580 980 210.

Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

 

 

 

 

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