Ein Begriff, den es in der Brandschutz-Szene überhaupt noch
nicht gibt, heißt „Geräteintegrierter Brandschutz“.
Was ist damit gemeint?
Der bauliche oder anlagenspezifische
Brandschutz, der vom Gesetzgeber vorgeschrieben wird, sieht so aus, dass alle
Melder über den Rauch einen Alarm auslösen. Hier ist beispielsweise der
Rauchmelder und der Sprinklerkopf zu nennen. Doch wenn Rauchmelder oder
Sprinklerkopf auslösen, ist es meist schon zu spät.
Nehmen wir mal folgendes Beispiel:
In einem Elektroschaltschrank
wird ein Kabel zu heiß, es beginnt zu rauchen oder zu brennen. Bis der
Rauchmelder anspringt, bis er mitbekommt, dass etwas nicht stimmt, vergeht
wertvolle Zeit. Meist ist es dann sogar schon zu spät. Selbst wenn der ganze
Prozess schnell abläuft, brennt der Schaltschrank lichterloh. Die Konsequenz
ist ein riesiger Schaden, die Produktion bleibt stehen, Liefertermine sind
gefährdet, der Schaden geht nicht selten in die Millionen.
Wir von Multicomsystem hätten den Schaden verhindern können.
Die Lösung sind passive Temperatursensoren, die wir zusammen mit dem Fraunhofer
IMS Institut entwickelt haben. Die Sensoren sind an den stromführenden Kabeln im
Schaltschrank befestigt und überwachen permanent die Kabeltemperatur.
Sobald der eingestellte Schwellwert (wird vom Kabelhersteller vorgegeben)
überschritten wird, wird eine Störmeldung ausgelöst. Jetzt bleibt noch genügend
Zeit, um der Störung nachzugehen und diese zu beheben.
In den meisten Fällen
muss ein Techniker nur die Klemme festschrauben, um die Störung zu beheben.
Es
entstehen keine Produktionsausfälle, keine Schäden, keine Evakuierungen und
keine Wasserschäden durch die Sprinkleranlage.
Diese Lösung ist auch in andere
Bereiche übertragbar, beispielweise in Seniorenresidenzen oder im
Gesundheitswesen. Bei einem Alarm müssten Krankenhäuser oder soziale
Einrichtungen geräumt werden. Dass dies nicht immer ganz einfach ist, ist gut
vorstellbar. Nur durch die Überwachung der stromführenden Kabel kann
Schlimmeres verhindert werden.
Feuerversicherungen haben bestätigt, dass wenn der Versicherungsnehmer
sich eine solche Anlage anschafft, wären sie bereit, Prämien oder Nachlässe
anzubieten.
Der „geräteintegrierte Brandschutz“ kann
noch mehr leisten: Multicomsystem ist mit der Firma Job aus Ahrensburg eine
Vertriebspartnerschaft eingegangen. Und das aus gutem Grund. Job hat ein
Kleinlöschsystem (https://www.multicomsystem.de/kleinloeschanlage)
entwickelt, das in den Schaltschränken zusammen mit den Sensoren an den stromführenden
Kabeln einen hervorragenden Brandschutz abgibt
Ein Druckbehälter ist mit einem Flüssiggas (3M NOVEC)
gefüllt. Auf dem Druckbehälter ist ein „Sprinklerkopf“ befestigt. Ein
Glasröhrchen (wie im Sprinklerkopf an der Decke) ist der Temperatursensor. Der
Druckbehälter mit Kopf und Glasröhrchen wird mechanisch im
Elektroschaltschrank befestigt. Wenn jetzt in dem Schaltschrank eine zu
hohe Temperatur, zum Beispiel an Netzgeräten, Regler oder Kabel, entsteht und
der Glassensor das erkennt, platzt das Glasröhrchen und öffnet ein integriertes
Ventil. Damit wird das Flüssiggas aus dem Druckbehälter mit der Luft vermischt
und der Löschvorgang gestartet. Auch hier kann die Brandursache eine Überhitzung
der Kabel der Grund sein. Durch den schnellen Löschvorgang werden direkte und
indirekte Schäden verhindert, wie bei dem Temperatursensor vom Fraunhofer
Institut. Auch hier sind die Versicherungen sehr kooperativ.
Wenn wir jetzt noch beide Systeme für den „geräteintegrierten
Brandschutz“ verheiraten, entsteht
folgende Lösung:
1. Der
Temperatursensor (TempTag) ist an stromführende Kabel im
Schaltschrank befestigt
und überwacht permanent die
Temperatur.
2. Ein
Druckbehälter mit Glassensor (Amfe) ist im selben
Schaltschrank instaliert.
3. Bei
Überschreitung der zugelassenen Temperatur überträgt der TempTag eine
Störmeldung an die Leitstelle und startet
automatisch den Löschvorgang der Amfe
im Schaltschrank.
Damit ist der geräteintegrierte Brandschutz die Lösung beim
vorbeugenden Brandschutz. Das Feuer wird noch im Entstehen gelöscht, was die
Schäden – falls welche entstehen – äußerst gering hält. Zusammen mit einem
Rauchmelder oder einer Sprinkleranlage, denn Brände können ja auch noch auf
eine andere Art und Weise entstehen, sind Unternehmen auf der sicheren Seite.
Für Fragen stehe ich Ihnen gerne persönlich zur Verfügung, Ihr Bernhard Goßen!